Fennsee - dunkelster Ort Berlins?

Feng Shui Treffen 10.1.2017, Lesezeit: 5 Min.

In einer Lichtmessung in Berlin wurde vor einigen Jahren der Fennsee als eine der dunkelsten Stellen Berlins genannt. Wie man auf dem Bild sieht: Wunderschön! Und: heller als gedacht.

Der Fennsee - dunkelster Ort Berlins?
Der Fennsee - dunkelster Ort Berlins?, © Feng Shui Center Berlin, Peter Fischer

Das liegt zweifelsohne an der Jahreszeit: im Winter sind die umliegenden Bäume kahl, im Sommer hingegen ist die Laubdecke recht dicht. Dies erzählt an sich schon eine Feng Shui Geschichte. Denn ein Ort, der seine Faszination und volle Schönheit erst im Winter offenbart, hat eindeutig „Wasser-Qualitäten“. Was natürlich der Grund unseres Feng Shui Treffens war. Denn im Winter haben wir die Möglichkeit die Qualitäten der Wandlungsphase Wasser am stärksten zu erleben und zu genießen. Und die „Fünf Wandlungsphasen“ stellen ja eine der Grundlagen des Feng Shui dar.

Und die Möglichkeit zu einer wunderbaren „Feng-Shui—Erfahrung“ hatten wir unbedingt. Der Fennsee lag sanft leuchtend vor uns, ein geradezu magisches Bild, einem Gemälde von Caspar David Friedrich gleich. Sogar die Tiefe des Fennsee wurde deutlich spürbar. Als wir mit dem Rücken zum Wasser standen, konnten wir körperlich wahrnehmen, wie tief das „Wasser“ hier tatsächlich in den morastigen Grund hinab reicht: kühlend, befeuchtend, nährend.

Geologisch betrachtet ist im Fennsee der Urzustandes des Volkspark Schöneberg sichtbar.  Nach dem 2. Weltkrieg wurde fast der gesamte Bereich trocken gelegt und mit Trümmern aufgefüllt. Davor war die gesamte Fläche des Volkspark eine einzige morastige Fläche. Tatsächlich ist es so, dass die ursprüngliche Siedlungsfläche des „Schönen Berg“ vom Kaiser-Wilhelm-Platz in Richtung Crellestrasse verläuft - dies waren die höchsten Gebiete. Und nicht umsonst befindet sich das Feng-Shui-Center-Berlin direkt auf dem „Schönen Berg“!

Die gesamte Fläche westlich der Hauptstrasse lag tiefer und war zum Zeitpunkt der ersten Besiedlung reiner Morast und damit überhaupt nicht bebaubar. Erst mit der verstärkten Besiedlung Mitte/Ende des 17. Jahrhunderts entstanden auf Grund des immer höheren Trinkwasserbedarf immer mehr Tiefbrunnen und der Grundwasserspiegel sank langsam. So wurden immer mehr Flächen besiedelbar. Interessanter Weise steigt der Grundwasserspiegel gerade wieder - und zwar vor allem durch die Wasserspar-Gesetze der EU, die eigentlich für die südlichen Europäischen Länder mit akutem Wassermangel gedacht waren. Daher auch der Kloakengestank der im Sommer aus der Berliner Kanalisation entweicht. Die Berliner Stadtbetriebe müssen mittlerweile 100.000ende Liter Trinkwasser in die Kanalisation einführen um den reibungslosen Betrieb sicher zu stellen.

Leider war unsere Wahrnehmung der örtlichen Energien nicht ganz so meditativ und kontemplativ wie gedacht. Viel zu schnell kreiste das Gespräch während des Feng Shui Spaziergang massiv um das Thema „Elektro-Smog“.

Was können wir daraus lernen? Das wir sehr athletische Geister haben. Und: das unsere Gedanken uns kontrollieren und nicht wir unsere Gedanken. Gleichsam gehen wir im Daoismus und damit natürlich auch im Feng Shui davon aus, dass unsere Gedanken unsere Realität erschaffen. Was auch der Grund für formale Meditationspraxis ist - denn so lernen wir unsere Gedanken zu kontrollieren. Auf unseren Spaziergang bezogen bedeutet dies, dass wir die Wahl haben unsere Aufmerksamkeit auf die Wunder der Natur und die „nützlichen“ Energien lenken, oder uns immer wieder auf „negative“ Energien zu fokussieren oder uns sogar komplett vom eigentlichen Thema ablenken zu lassen.

Dabei passiert etwas sehr interessantes. Denn je stärker wir uns auf einen bestimmten Aspekt von Realität fokussieren, desto stärker gehen wir damit in Resonanz. Jeder Leser, der schon einmal formale Meditations-Praxis auf ein Objekt praktiziert hat, kann dies bestätigen: es ist angenehmer auf eine Rose zu meditieren als auf einen WLAN-Router! Man könnte jetzt argumentieren, dass dieses oder jenes Objekte eine stärkeres Qi habe. Aber was ist in diesem Fall Objektivität? Die gesetzlichen Grenzwerte zum Elektro-Smog sicher nicht, denn diese Felder werden von jedem Individuum anders erfahren. Ein Feld, dass für den einen Menschen noch keinerlei Auswirkung hat, kann einer anderen Person schon Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit verursachen.

Unabhängig von jeglicher „objektiven Realität“ haben wir also die Wahl, unsere Aufmerksamkeit und Präsenz auf unterschiedliche Phänomene zu lenken. Mit unterschiedlichen Resultaten. Auf diese Art wird eben der E-Smog der mich ärgert stärker, oder eben die regenerierenden Energien des Fennsee. Wir haben es also selbst in der Hand durch die reine Fokussierung unseres Geistes günstige und regenerative Einflüsse zu verstärken!

Nun würde jeder denken, „Ja, ist doch klar, auf welche Energien ich mich dann fokussieren werde!“, aber so klar ist eben leider nicht. Der Fokus unserer Aufmerksamkeit ist durch grundlegende Eigenschaften konditioniert. Diese entstehen durch Gewohnheiten in unserem Geist, die wir selbst seit Jahren und Jahrzehnten gesetzt haben. Wenn wir unseren eigenen Geist darauf trainieren, immer wieder die schwierigen Aspekte einer Situation wahrzunehmen, dann wird er dies auch klaglos tun. Wenn wir hingegen unseren eigenen Geist darauf trainieren in jeder Situation nach den Potentialen und positiven Aspekten zu suchen, um von diesen zu profitieren und diese zu stärken, sind wir automatisch immer auf der „Guthabenseite“.

Dies nennen wir im Buddhismus „Karma“: Ursache und Wirkung. Wenn wir in unserem Geist immer wieder die gleichen „Knöpfe“ drücken (Ursachen), entstehen daraus immer wieder die gleichen Wirkungen und daraus entstehen dann letztendlich sehr starke Gewohnheiten. Offensichtlich wäre es sinnvoll, Gewohnheiten im eigenen Geist zu entwickeln, von denen wir langfristig profitieren. Gewohnheiten zum Beispiel, die uns auch in einem Moloch wie Berlin Schönheit und Erhabenheit erfahren lassen. Glücklicher Weise liegt all dies in unserer eigenen Hand. Dabei geht es nicht um positives Denken oder darum, bestimmte Aspekte der Realität zu negieren, sondern darum alle Aspekte einer Situation bewusst wahrzunehmen und dann eine Entscheidung zu fällen, womit wir in Resonanz gehen wollen. Das ist die gute Nachricht: Da es um unseren eigenen Geist und unsere eigene Wahrnehmung geht, können wir auch alles verändern und so unser Speicherbewusstsein mit positiven Eindrücken auffüllen.

Was ein Thema für ein weiteres Feng Shui Treffen wäre, um über Daoismus, Buddhismus, Qi-Gong und verschiedene Meditationen zu reden, bei denen wir lernen uns mit den Kräften der Natur zu verbinden.

Das Feng Shui Center Berlin organisiert in 14-tägigen Abständen ein Feng-Shui-Treffen an wechselnden Orten in Berlin. Es richtet sich an alle Menschen, die sich für Selbsterkenntnis und ihren Lebensraum interessieren. Weitere Informationen finden Sie unter: feng-shui-center-berlin.de/feng-shui-treffen.html